Texte rund um die Hebammenarbeit | Schlafbeschwerden
Lisa Prack, Hebamme
Häufig berichten Schwangere über Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Je nachdem, welche Gründe hinter der nächtlichen Unruhe oder dem häufigen Aufwachen stecken, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Schlaf zu verbessern.
Im Geburtsvorbereitungskurs, beim Schwangeren-Turnen oder beim Schwangeren-Treff kommt es immer wieder vor, dass sich Frauen* gegenseitig von durchwachten Nächten, Schwierigkeiten beim Einschlafen oder einfach einem unruhigen Schlaf erzählen – manchmal waren es dann die häufig volle Blase, Rücken- oder Schambeinschmerzen, Wadenkrämpfe oder Sodbrennen, oder einfach die unbequem gewordene Schlafposition, die zum häufigen Aufwachen geführt haben.
Vielleicht macht aber auch das Baby schon auf sich aufmerksam, und bringt mit seinem manchmal gar nicht so sanften Boxen seine Mutter schlussendlich zum Umdrehen oder Aufstehen.
Es kann aber auch sein, dass das Einschlafen generell schwerer fällt, oder einem verschiedene Gedanken durch den Kopf gehen, die einen dann in der Nacht beschäftigen: Was kommt auf mich und meinen Partner, meine Partnerin zu, werde ich den Herausforderungen mit einem Baby gewachsen sein, wird bei der Geburt alles gutgehen, wie geht es mit der Partnerschaft weiter? Manchmal werden diese aufkommenden Sorgen auch in Träumen verarbeitet. Es scheint den werdenden Müttern manchmal schwer zu fallen, Ängste oder Unsicherheiten anzusprechen – möglicherweise ist auch ein gewisser gesellschaftlicher Druck vorhanden, als Schwangere stets rundum glücklich und voller Freude auf das kommende Kind zu sein.
Ich finde es ganz wichtig, den Frauen* hier Druck zu nehmen, denn Sorgen und Ängste kommen in nahezu jeder Schwangerschaft ab und zu vor, und sind bis zu einem gewissen Grad bestimmt auch normal, bei der großen Veränderung, die im Gange ist. Ich möchte Mut machen, diese Dinge anzusprechen – hier kann ein Gespräch mit einer Hebamme oder Psychologin sinnvoll sein, vor allem, wenn bestimmte Themen immer wiederkommen, oder einen nicht mehr loslassen. Ein einfühlsames Gespräch, das gemeinsame auf den Grund gehen einer möglichen Ursache und ein offenes Ohr bringen vielleicht an sich schon eine deutliche Entlastung.
Was Erleichterung bringen kann:
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Der Tagesablauf sollte möglichst regelmäßig und reizarm gestaltet werden; für ausreichend Entspannungspausen sollte gesorgt werden.
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Ein ausgedehnter, zielloser Spaziergang, oder gezielte Atem- und Entspannungsübungen, und regelmäßige Bewegung (Yoga, Schwangeren-Turnen, Schwimmen,...) können zu besserem Schlaf führen.
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Wenn sonstige Beschwerden (Sodbrennen, Wadenkrämpfe,...) für die Schlafstörungen verantwortlich sind, macht es Sinn, diese ausfindig zu machen und nach Möglichkeit zu behandeln.
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Bekannt und beliebt für seine entspannende Wirkung ist ätherisches Lavendelöl. Für Schwangere sollte immer Lavendel extra verwendet werden.
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Ein Entspannungsbad mit den ätherischen Ölen Mandarine, Rose und Sandelholz wirkt beruhigend und gibt in Zeiten von Unruhe Halt und Zuversicht. Ebenfalls kann diese Ölmischung, oder reines ätherisches Rosenöl, das für seine ausgleichende Wirkung bekannt ist, zur Raumverdampfung verwendet werden, oder verdünnt mit einem Basisöl (z.B. Mandel- oder Olivenöl) am Handgelenk eingerieben werden.
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Ein bereits in der Schwangerschaft gekauftes Stillkissen kann hilfreich bei der Lagerung sein, um eine bequeme Position zu finden.
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Falls die Gedanken aufgrund verschiedener Ängste oder Unsicherheiten kreisen, kann möglicherweise ein Beratungsgespräch mit einer Hebamme oder Psychologin Klärung bringen.
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Auch die Homöopathie bietet Möglichkeiten zur Behandlung – die Wahl des Mittels sollte durch eine in der Homöopathie ausgebildete Fachperson erfolgen.
Ausgleichendes Entspannungsbad:
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Mandarine rot (4 Tropfen)
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Rose (4 Tropfen)
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Sandelholz (2 Tropfen)
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2-3 EL Meersalz
Bewährte Teemischung für nächtliche Unruhezustände, zu je gleichen Teilen mischen; 10 min. ziehen lassen und vor dem zu Bett gehen trinken:
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Johanniskraut
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Melissenblätter
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Passionsblume
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Orangenblüten